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136 Route 8. ANATOLI KAWAK. Bosporus.

Jenseit Anatoli Hissar folgt eine Reihe von Dörfern mit Gärten,
Landsitzen und schattigen Tälern: Kanlidscha (8. Haltestelle), Rifaat
Pascha, Tschibukli
(9. Haltestelle), und, an der Südseite der weiten
und tiefen Bucht von Beïkos, in der sich die französischen und eng-
lischen
Schiffe 1804 zum Krimkrieg sammelten, Pascha Bagtsché
(10. Haltestelle) und Indschirkiöi. In der Tiefe der Bucht Beïkos
(11. Haltestelle), gewöhnlich die nördlichste Station der Dampfer.

Von hier besteigt man am besten den Riesenberg, türk. Juscha
Dag
(1 St.; Wagen vom Landeplatz ca. ½ Medschid): l. dem Ufer
parallel durch den Ort, dann in dem schönen Tal von Hunkiar
Iskelesí auf der Platanenallee hinan, und nach Überschreiten des
Tokat Deré (20 Min.) auf dem ersten Weg l. durch Eichen- und
Kastanienwald zum Gipfel (195m; kleines Kaffeehaus). Hier liegt
hinter einer Moschee, deren Minaret man weithin erblickt, eine
steinerne Einfriedigung, von den Türken als Grab des riesenhaften
Josua verehrt. Die *Aussicht umfaßt den ganzen Bosporus; Kon-
stantinopel
selbst ist verdeckt. Ein schöner, aussichtreicher Weg
führt auf der Höhe hin in St. nach Anatoli Kawak.

Der Dampfer, der die Fahrt über Beïkos hinaus fortsetzt, kommt
zunächst unter dem weithin sichtbaren Schloß vorüber, das Mehemed
Ali Pascha von Ägypten
auf Terrassen über dem Meer errichtete und
sein Enkel Ismaël Pascha dem Sultan Abdul Asis schenkte. Nördl.
dahinter mündet das wasser- und baumreiche Wiesental von Hunkiar
Iskelesí
, ein beliebter Landsitz der byzantinischen Kaiser und der
Sultane; hier wurde 1833 der Vertrag von Hunkiar Iskelesí abge-
schlossen
(S. 81 unten); auf dem Vorgebirge Selwi Burnu, gegen-
über
Therapia, erinnert ein Obelisk an die dem Vertrag voraus-
gehende
Landung russischer Truppen.

Der Dampfer fährt zwischen der Bucht von Umur Jeri, am West-
fuß
des Riesenbergs, und der Bucht von Böjükderé quer über den
Bosporus und hält in Mesar Burnu und Rumeli Kawak (S. 134) an
der europäischen Küste. Dann zurück zur asiatischen nach Anatoli
Kawak,
der 12. und letzten Haltestelle. Die Bucht, an der das echt
türkische Dorf liegt, wird r. und l. von Vorgebirgen mit starken Forts
abgeschlossen. Das linke Vorgebirge trägt außerdem auf seiner Höhe
die malerische Ruine des Genueser Schlosses, türk. Joros Kalesí,
zu dem man (aber nur mit besonderer Erlaubnis, wegen der Festungs-
werke
) vom Dorf in 20 Min. hinansteigt. Die Befestigung des
Vorgebirges geht in frühbyzantinische Zeit zurück; im Mittelalter
schloß die starke Burg, verbunden mit Imros Kalesí auf dem gegen-
überliegenden
Ufer (S. 134), den Bosporus gegen Einfälle von N.;
im XIV. Jahrh. war sie in der Gewalt der Genuesen, deren Wappen
noch sichtbar sind und ihr den Namen gegeben haben. Das Alter-
tum
nannte das Vorgebirge und die Meerenge darunter Hieron, nach
den Heiligtümern, die hier lagen, besonders einem Altar der Zwölf
Götter, an dem schon Jason nach der Rückkehr von Kolchis opferte,
und einem Tempel des Zeus Urios, des Spenders günstiger Winde.